Geschichte
Die Geschichte des Dartssports vom Ursprung bis heute
Wie Darts genau entstand ist unklar. Die Wurzeln reichen jedenfalls bis in die Zeit von vor 400.00 Jahren zurück. Damals wurden erstmals Wurfspeere verwendet, die damit die ältesten bekannten pfeilähnlihcen Waffen sind. 30.000 v. Christus entwickelten sich dann Pfeil und Bogen. Die ersten Gegenstände die augenscheinliche Ähnlichkeit mit den heutigen Sportgeäten hatten, entstanden wahrscheinlich vor knapp 2.500 Jahren. Abgebrochene Speerspitzen wurden auf Baumscheiben, die als Ziele dienten, geworfen.
Das Training wurde "datoth", "daruth" oder "darte" genannt. Die Römer besaßen kleine Wurfpfleile, die "Plumbata", wleche dem Kriegseinsatz dienten. Ob der Dartpfeil seien Ursprung wirklich zu jener Zeit hatte ist wissenschaftlich nicht zweifelsfrei belegt. Manche sehen diesen auch erst bei den Kelten im 1. Jahrhundert. Das Darts ehemals das Geschick und die Zielgenauigkeit im Kampf trainieren sollte, steht allerdings außer Frage.
Die Franzosen setzten später bei ihren Schlachten abermals Wurfpfeile als Waffe ein. Diese nannten sich "Darts". Zum Zeitvertreib warf man diese auf Scheiben. Erstmalig diente Darts nicht dem Kriegerischen, sondern war zum Hobby geworden. Vor allem in Frankreich war dieses sehr beliebt, aber auch in Großbriannien hörte man mehr und mehr davon. Angeblich schenkte Anne Bolyen um 1530 ihrem Mann, Könich Heinrich VIII, einen Satz (dieser bestand aus vier Stück) jener Pfeile. Am Königshause angekommen, sollte das Dart in ganz England immer mehr an Popularität gewinnen.
Auf dem Weg zur "echten" Sportart
Ab 1860 entwickelte sich Darts dann hin zu einer richtigen Sportart. Eine solche verlangt natürlich genaue Regeln. Um einen Abwurfpunkt zu finden, stapelte man, der Legende nach, Bierkisten hintereinander. Daher kommt wohl auch der willkührlich wirkende Abstand zur Scheibe, von 2,37 Metern. Die angesprochenen Bierkisten stammten angeblich von der Firma "S.Hockey and Sons" aus dem Südwesten Englands. Der Theorie nach soll aus dem "Hockey" des Firmennamens das Wort "Oche", also die heutige Bezeichnung für die Abwurflinie, entwickelt haben. Bis in die 1920er Jahre, wurden die Boards noch in verschiedener Höhe montiert. Erst zu dieser Zeit einigte man sich auf 173cm. Dies war die Duchschnittsgröße der Männer im England der 1920er Jahre.
Die Enstehung erster Dartsborads
Doch wie entwickelten sich die Dartboards? Früher benutzte man als Zielscheiben Baumscheiben oder Fassböden. Mat hat den Schwierigkeitsgrad beim Spielen erhöht, indem man nicht nur die Scheibe, sondern besondere Abschnitte zu treffen versuchte. Die Jahresringe der Bäume sind wohl der Grund dafür, dass wir heute Doppel und Tripplefelder, sowie den Bull`s Ring und das Bull´s Eye haben. Durch Risse im Holz entwickelten sich zusätzlich wohl die heutigen Zanzigstel, also die Punktesegmente 1-20. Eine andere Theorie besagt, dass Wagenräder und deren Speichen als Vorlage dienten.
Im Jahr 1896 ordnete der Zimmermann Brien Gamlin diese Felder jedenfalls so an, wie wir sie heute kennen. Ausschlaggebend bei seiner Wahl war wohl auch, dass er Gerüchten zu Folge als Schausteller umherzog und durch die "gemeine" Anordnung, hohe neben niedrigen Zahlen, Glückwürfe seltener machen konnte. Trotz der Tatsache, dass man die Felder in mehr als 120 Billiarden Varianten verteilen kann, gilt Gamlins Einteilung immernoch als nahezu perfekt, da die Punkte gleichmäßig auf der Scheibe verteilt sind.
Moderne und professionelle Dartsboards bestehen heute aus Sisal, einer Agaven-Faser, Kork und Papier gehören weitestgehend der Vergangenheit an. Und auch das Drahtnetz, die sogenannte Spinne, das die Segmente von einander abgenzt, hat sich mit der Zeit dahingehend verbessert, das es immer dünner geworden ist.
Weiterentwiklung und ansteigende Popularität
Zur Stabilisierung der Darts auf ihrer Flugbahn dienten zunächst Truthahnfedern, bis ein Amerikaner 1898 die ersten Papier-Flights entwickelte. Die erste bekannte Anzeige für Dartsboards veröffentlichte 1901 der "Stationer, Printer and Francy Trades Register".
Die Erfindung des modernen Dartsboards
Der Erfinder des modernen Dartsboards war Brian Gamlin. Der englische Zimmermann erfand 1897 die Dartsscheibe in der heutigen Form, indem er die Segmentierung in 20 Bereiche einführte und vor allem deren exakte Position bestimmte. Erst diese charakteristische Anordnung (z.B. 1-20-5) machte aus Darts einen wahren Präzisionssport, denn Segmente mit einer hohen Wertung werden so stets flankiert von Segmenten mit einer niedrigen Wertung. Unsaubere Würfe resultierten so rasch in einer niedrigen Punktezahl. Nur wer beim Dart äußerst präzise mit den Dartspfeilen wirft, kann auch gewinnen.
In Großbritannien war Darts zu einem massentauglichen und populären Zeitvertreib geworden, so wunderten es nicht, das Anfang des 20. Jahrhunderts dort die ersten Wettbewerbe in der neuen Sportart stattfanden. Dass damals schon drei Würfe eine Aufnahme bildeten, geht aus den Meldungen einer Lokalzeitung aus Lancaster hervor. Diese meldete 1902 die ersten 180er, die nur mit drei Pfeilen den Maximalwert bilden und zu erzielen sind. Bis dato war das Dartbarrel aus Holz. Dies sollte sich 1906 ändern, als in Yorkshire erstmals Metall zur Herstellungsmaterial genutzt wurde. Die sogenannten Brass-Darts, die, wie der Name erahnen lässt, aus Messing bestehen, sollten ab den 30iger Jahren den Holzpfeil vollständig ablösen und lange bevorzugt bleiben.
Der harte Weg zur Akzeptanz
Vollständige Akzeptanz erfuhr der Dartssport damals allerdings noch nicht. Da dieser als Glücksspiel galt, durfte man ihn nicht in der Öffentlichkeit, also auch nicht in Pubs betreiben. Genauso wenig durft natürlich darauf gewettet werden. Da die Briten aber bekanntlich besonders gerne und auf alles Mögliche setzen, lies Jim Garside in seinem Wirtshaus in Leeds, dem "Adelphi Inn" genau dies zu. Sein Spiel fliegt auf und er landet 1908 vor Gericht. Dort behauptet Garside, dass Darts nichts mit Glück, sondern mit Können zu tun habe. Um dies zu beweisen lässt er seinen Freund und zugleich besten Spieler der Umgebung William "Bigfoot" Anakin seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Dieser trifft dreimal die einfache 20.
Als der Gerichtsdiener ihm dies nachzutun versucht, trifft er lediglich mit einem Pfeil die Scheibe. Zur weiteren Verdeutlichung wirft Anakin alle drei Darts in die Doppel-Zwanzig. Die Richter sind so beeindruckt, dass sie richtigerweise feststellen: "This is no game of chance" (Dies ist kein Glücksspiel).
Dieses Urteil begünstigte und beschleunigte die Verbreitung von Darts auf der Insel. 1937 sollte der Sport einen neuen Meilenstein erfahren, 300.000 Menschen nahmen an den Londoner Stadtmeisterschaften, dem teilnehmerreichstenTurnier aller Zeiten, teil und Königin Elisabeth höchstpersönlich eröffnete den Wettbewerb mit einem Wurf auf das Board.
Neue Materialien für den Sport
Um 1960 herum werden die Darts erneut verändert. Das Problem an Messing ist dessen geringe Dichte, was die Pfeile so breit machte, das man sie auf dem Dartsboard kaum eng beieinander platzieren konnte. Abhilfe schaffte das Metall Wolfram (engl. Tungsten). Erstmals konnten schlanke aber dennoch nicht zu leichte Darts hergestellt werden. Die Averages stiegen enorm und machten den Sport noch atraktiver. Heute gibt es zwar noch Brass-Darts zu kaufen, für ambitionierte Spiele oder Profis stellen diese aber keinen Ersatz dar.
1970 war mit dem "News of the World Turnier" erstmals Darts im englischen Fernsehen zu verfolgen und acht Jahre später startet die BBC die Weltmeisterschaften im TV zu übertragen. Dies sorgte dafür, dass sich der Sprot in den 80iger Jahren auf seinem Zenit befand. Die Spieler waren Starts von großer Bekanntheit und einige konnten von ihrem Sport den Lebensunterhalt finanzieren.
Die dunkle Phase
Allerdings war es damals noch gestattet auf der Bühne Alkohol und Tabak zu konsumieren, wie es auch in den Pubs üblich war. Teilweise sah man also völlig betrunkene Akteure, die kaum noch die Kontrolle über sich selbst hatten. "Not the Nine O´Clock News", eine Comedy Sendung die Anfang der 80iger Jahre auf BBC2 zu shen war und in der auch unter anderem Rowan Aktinson (Mr. Bean) mitwirkte, veröffentlichte einen sehr berühmten Sketch, der sich über eben dieses Phänomen lustig machte. In der Gesellschaft litt das Image des Sports unter dieser "Unprofessionalität" und viele Sponsoren wendeten sich ab. Darts hatte ein Stückweit an Faszination verloren. Bald war die Weltmeisterschaft das letzte verbliebene Turnier, welches im Fernsehen zu verfolgen war.
Auch das Verbot von Alkohol 1989 rechte den ehemaligen Sponsoren nicht, um wieder mit dem Sport für sich werben zu wollen. Die Einnahmen vieler Profis reichten nun nicht mehr, um davon leben zu können, weshalb die 16 besten Dartsspieler, unter ihnen Phil Taylor, Dennis Priestley, Eric Bristow, Jocky Wilson und Rod Harrington, 1992 beschlossen, ihren eigenen Verband, den Word Darts Council (WDC), zu gründen. Ziel war es durch eine besondere Öffentlichkeisarbeit das Image wieder zu verbessern und Geldgeber zu gewinnen. Und dies sollte mit Hilfe des Senders Sky Sports gelingen, der bereits in der Anfangszeit drei WDC-Turniere im Jahr zeigte. Der British Darts Organisation gefiel dies zunächst einmal gar nicht und die Spieler des Konkurrenz-Verbandes wurden für alle Wettbewerbe der Word Darts Federation (WDF) gesperrt.
Diese klagten dagegen und außergerichtlich konnte 1997 darauf geeinigt werden, dass die Verbände paralell bestehen und die WDF als weiterer Dachverband fungieren darf. Die WDC änderte ihren Namen und heißt seit jeher Professional Darts Corporation (PDC). Bei dem beschriebenen Ereignis spricht man vom sogenannten "Darts Split".
Wie sieht es Heute aus?
Heute steht wieder der Sport im Fokus. Die PDC ist der Verband mit dem großen Namen, bei den es um einiges mehr an Geld geht und der am prestigeträchtigsten ist. Spricht man von der Darts-WM meint man im allgemeinen die der PDC, welche während des Jahreswechsels im Alexandra Palace in London stattfindet. Im Jannuar trug die BDO dann in Frimley Green ihre Weltmeisterschaft aus. Besonders ist, dass auch ein gesonderter Frauenbewerb bei diesem Verband exestiert. Ab 2021 werden World Masters und die WM wieder von der WDF direkt und nicht mehr von der BDO ausgetragen.
Zum ersten mal war Darts im deutschsprachigen Raum 2004 im Fernsehen zu sehen. Das Deutsche Sportfernsehen (DSF, heute Sport1) und deren Kommentator Elmar Paulke berichteten damals noch aus der Circus Tavern in Essex und wagten damit ein Experiment. Denn wie der Sport hierzulande aufgenommen werden wird, war überhaupt nicht klar. Heute ist es das: Dars erzielt Traumquoten und der Sport boomt. Die ersten deutschen und österreichischen Dartsspieler mischen in der Weltspitze mit. Bis einer von ihnen zu den ganz großen Stars gehört und den Titel gewinnt, scheint wohl nur noch eine Frage der Zeit zu sein.